Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre

Selbstgemachte Konfitüre kam in meiner Kindheit immer auf den Tisch. Das war bei uns selbstverständlich und für meine Mutter wahrscheinlich auch Ehrensache. Dabei hatten wir verschiedene saisonale Früchte verwendet wie z.B. Erdbeeren (unser Favorit), Aprikosen, Zwetschgen, Rhabarber, Quitten etc. Deshalb versuchte ich mich jetzt auch an einer Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre. Ein erster Versuch, aber sehr lecker!

Die berühmte schottische Orangenmarmelade entstand durch einen Zufall. Ein geschäftstüchtiger Kaufmann erwarb gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Schiffsladung Bitterorangen, die roh nicht genießbar waren. Seine Frau zerkleinerte die Früchte und kochte sie mit viel Zucker ein. Die Kaufleute boten die Marmelade in ihrem Geschäft erfolgreich an. Noch heute gehört die schottische Bitterorangenmarmelade zu den beliebtesten und bekanntesten Marmeladen der Welt. 

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Benötigt werden 2 Kochtöpfe und ein Schöpflöffel bzw. ein Giesslöffel für das Einfüllen der Konfitüre in die Einmachgläser. Eine Küchenzange hilft beim Herausnehmen der Einmachgläser aus dem heissen Wasser und ein Pürierstab beim Feinpürieren der Konfitüre. Die Menge reicht für 2 mittelgrosse Einmachgläser (ca. 250ml) und eine kleine Essprobe von ca. 50ml.

Zutaten

Konfitüre

  • 250g Erdbeeren
  • 190g Rhabarber
  • 240g Gelierzucker
  • 1 Vanilleschote
  • 0.5 EL Zitronensaft

Zubereitung

  1. Zuerst muss man die Einmachgläser vorbereiten: Einen grossen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Danach die Einmachgläser inkl. Deckel in den Topf legen und ca. 10 Min. bei mittlerer Hitze auskochen lassen. Die Gläser müssen dabei vollständig mit Wasser bedeckt sein. Danach die Gläser mit einer Zange (Achtung heiss und glitschig!) auf ein sauberes Küchentuch kopfüber stellen, auch die Deckel aufs Küchentuch legen und trocknen lassen.
  2. Während die Einmachgläser auskochen die Erdbeeren waschen, den Strunk entfernen und halbieren. Sehr grosse Erdbeeren allenfalls vierteln. Alle Erdbeeren in einen grossen Topf geben.
  3. Den Rhabarber waschen, schälen, in ca. 1cm lange Stücke schneiden und ebenfalls in den Topf geben.
  4. Gelierzucker, Zitronensaft und das herausgekratzte Mark der Vanilleschote beigeben und alles für ca. 5 Min. sprudelnd kochen lassen bis die Früchte fast aufgelöst sind. Ab und zu umrühren und mit einem Kaffeelöffel die Konsistenz überprüfen. Übriggebliebene Fruchtstücke mit dem Pürierstab kurz (!) pürieren, und schon ist die Konfitüre fertig!
  5. Danach die noch heisse Konfitüre zügig in die vorbereiteten, noch warmen (!) Gläser füllen und verschliessen. Die Gläser auf den Kopf stellen, nach ca. 5 Min. wieder wenden und auskühlen lassen.

Tipps

  • Rhabarber muss nicht zwingend geschält werden. Die Schale enthält aber sehr viel Oxalsäure, darum ist er geschält einfach gesünder.
  • Damit die rote Farbe länger erhalten bleibt, die Konfitüre im Kühlschrank aufbewahren. Alternativ können auch tiefgefrorene Erdbeeren verwendet werden, da bleibt die Farbe auch bei längerer Lagerung ungekühlt erhalten.
  • Keinesfalls den Topf mit einem Deckel verschliessen, da die Konfitüre sonst überkocht!
  • Konsistenz prüfen: Läuft die Fruchtmasse laaaangsam den Löffel herunter, ist die Konfitüre fertig. Oder wenig Konfitüre auf ein Teller geben und etwas abkühlen lassen. Wenn die Konfitüre nicht mehr fliesst und sich eine feine Haut bildet, stimmt die Konsistenz.
  • Wer Fruchtstücke in der Konfitüre mag lässt das Pürieren einfach weg.
  • Die Einmachgläser müssen beim Einfüllen noch warm sein, sonst könnten sie zerspringen.
  • Das Einkochen der Konfitüre mit Gelierzucker geht sehr schnell, im Gegensatz zu herkömmlichem Zucker. Gelierzucker enthalten aber auch Pektin (Geliermittel) und z.T. auch Palmöl.
  • Die Gläser müssen nicht zwingend auf den Kopf gestellt werden, vorausgesetzt sie sind richtig ausgekocht worden und die Konfitüre wurde ausreichend erhitzt. Das Stürzen soll helfen, mögliche Keime im Deckel-Bereich durch die warme Konfitüre abzutöten.